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Eine seltsame Ehe

Eine seltsame Ehe

 

Aus dem Ungarischen von Angelika Máté

364 Seiten
gebunden
ISBN 978-3-8015-0355-0
30,– €

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Autor / Pressestimmen
 

An einem trüben, verschneiten Dezembertag wird ein Kind geboren - so die Rahmenhandlung des erstmals 1936 in Budapest erschienenen Romans. Während seine Frau in den Wehen liegt, ruft sich Victor sein Leben in Erinnerung: die Kindheit in dem bürgerlichen jüdischen Elternhaus, die tyrannische Mutter, die Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg. Vor allem aber legt er Zeugnis ab über seine unausgewogene Ehe mit Helén, die er bedingungslos liebt, obwohl diese ihn nur wegen seines Geldes geheiratet hat und einen anderen liebt.

 

Béla Zsolt schildert das zähe Ringen zwischen den Ehepartnern und wirft einen schonungslosen, mitunter grotest-komischen Blick auf individuelle Unzulänglichkeiten und menschliche Beziehungslosigkeit. Das Psychogramm persönlicher Abgründe vermischt sich mit der bedrückenden Atmosphäre des verarmenden Großbürgertums und dem allmählichen Werteverfall der Zwischenkriegszeit. Als Heléns Schwester aus deutscher Lagerhaft freikommt, erfährt Victor von den Ereignissen in Berlin nach der Machtergreifung Hitlers.

 

Zuletzt schließen die vom Streit erschöpften Eheleute einen müden Frieden. Die bevorstehende Geburt lässt auf eine glücklichere Zukunft hoffen. Doch vergeblich. Der Roman schließt mit den - aus der Sicht von 1935 visionären - Worten: »Es kann nichts gerettet, nichts wiedergutgemacht werden! Es geht nicht weiter. Die Welt ist am Ende.«

Pressestimmen

Erst am Anfang steht bei uns Béla Zsolts Entdeckung als Autor, den man den Großen seiner Zeit zur Seite stellen muss. In seiner luziden Verzweiflung ist er einem Emanuel Bove vergleichbar, in seiner Unbestechlichkeit und Unerbittlichkeit einem Aleksandar Tisma, beiden unbedingt im Rang.

Martin Ebel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

Eine interessante und kunstvoll kunstlos erzählte Chronik eines Landes und eines Ehemannes, das Sittenbild einer Epoche, die noch nicht wusste, dass sie eine »Vorkriegszeit« sein würde. Ein Buch wie ein alter, verregneter Film mit vielen Rückblenden und einer sympathischen, aber sehr müden, resignierten Erzählerstimme, die schon weiß, wo alles endet – und irgendwie regnet es immer.

Georg Patzer, Allgemeine Jüdische Zeitung

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