Die allseits sichtbaren Veränderungen der Arbeitswelt werfen die Frage nach der Funktion der Arbeit in zeitgenössischen Massen-gesellschaften auf. Sie geht seit langem über die menschliche Bedürfnisbefriedigung hinaus, Arbeit ist zur zentralen Vermittlungs-instanz geworden. Doch ist in den vergangenen drei Jahrzehnten das Verschwinden der »Verausgabung von menschlichem Hirn, Muskel, Nerv, Hand« aus dem Produktionsprozess allgegenwärtig geworden. Diese Formveränderungen der Arbeit sind nur ein Moment der tiefgreifenden Erosionskrise moderner Gesellschaften, die das goldene Zeitalter der Wohlfahrtsstaatlichkeit hinter sich lassen.
Aus dem Inhalt
Moishe Postone: Zur Kategorie der Arbeit. Anmerkungen zur Reformulierung Marxscher Kategorien
Eric Oberle: Arbeit, Gesellschaft und das Problem der Rationalität
im Silicon Valley
Victor Zaslavsky: Die russische Arbeiterklasse nach dem Zerfall des Sowjetsystems
Oskar Negt: Arbeit, Krieg und menschliche Würde
Kerstin Jürgens: Die Janusköpfigkeit der Arbeitszeitflexibilisierung. Plädoyer für eine nachhaltige Arbeitskraftpolitik
Otfried Mickler: Arbeitsverhältnisse in der Telekommunikation. Trends und Widersprüche in der Organisation von Wissensarbeit
Christine Morgenroth: Depressive Dynamik in der Arbeitslosigkeit
Achim Seifert: Das Recht der Arbeit im Wandel. Paradigmen des Arbeitsvertrags in der neueren Geschichte des deutschen Arbeitsrechts |