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Neun Koffer

Neun Koffer

 

Aus dem Ungarischen von Angelika Maté

394 Seiten
gebunden
ISBN 978-3-8015-0335-2
25,– €

Autor / Pressestimmen
 

Als der ungarische Journalist Béla Zsolt (1895-1949) im September 1939 von Paris aus die Flucht plant, werden ihm die neun Koffer seiner Gattin zum Verhängnis. Frau Zsolt, Bürgerstochter aus der Provinzstadt Großwardein und entschiedene Anhängerin des »Kultes der Gegenstände« kann sich nicht von ihrem Besitz trennen. Der einzige Zug, in dem sämtliche Koffer Platz finden, ist der zurück nach Budapest.

 

Die Kriegsjahre vergehen für Béla Zsolt mit Arbeitsdienst an der Ostfront, Gefängnis und Ghetto, und ein Wunder muss das andere jagen, damit er den Krieg überlebt. Während schließlich im Spätsommer 1944 auf dem Hof der Ghettokaserne von Großwardein ein letztes Mal, gleich einer Vision, die neun Koffer der Frau Zsolt unter den Blicken von tausend eingekerkerten Juden vorbeiziehen, stehen auf dem Rangiergleis schon die Waggons für Auschwitz bereit. Nun erzählt Zsolt dem Ghettokollegen Friedländer seine Geschichte.

 

Es handelt sich um Erinnerungen aus der dunkelsten Zeit der gemeinsamen ungarischen und deutschen Geschichte, mitreißend intelligent geschrieben. Bei Zsolt sind die Erinnerungen noch roh und frisch, die Basis seiner Reflexionen spürbar nahe, der Sog des Erzählens unwiderstehlich.

Pressestimmen

Keine Entsetzlichkeit erspart Zsolt dem Leser, doch lebt der - vortrefflich übersetzte - Text über die Beklemmung hinaus von luzidem Witz und überraschenden Formulierungen. Wer aber durch dieses Buch hindurch gegangen ist, wird mit Béla Zsolt ein anderer sein - im »Gefühl, ein Leben reiche nicht, um sich von all dem wieder zu erholen«.

Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung

 

...vielleicht das wichtigste Buch aus der unbekannten und offensichtlich so reichen Literatur des kleinen südosteuropäischen Landes, das uns durch den kalten Krieg und den Eisernen Vorhang fern gerückt und fremd geworden war. ... Es war eines der ersten literarischen Zeugnisse aus der Dunkelheit der Verfolgung, und es ist, kein Zweifel, eines der wichtigsten: beunruhigend wie kaum ein anderes Buch, das zum Ende des 20. Jahrhunderts aufgelegt wurde. Nein, man liest es nicht gern. Man muss es lesen: eine Botschaft aus der Finsternis, der miserablen Epoche des Schreckens.

Klaus Harpprecht, Die Zeit

 

Béla Zsolt schrieb den grandiosen, erschütternden, so lange totgeschwiegenen Bericht, der jetzt endlich auch auf Deutsch erschienen ist: »Neun Koffer«. Die Grausamkeit, von der er lakonisch, bisweilen mit auflachender Bitterkeit kündet, macht die Lektüre passagenweise geradezu unerträglich. Mitten im Schrecken entdeckt Zsolt immmer wieder die abstrusen, nichtigen Zufälle, die sein eigenes Schicksal mitentschieden haben.

Karl-Markus Gauß, Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

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