Toyen
160 Seiten 34,– € |
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Autor / Pressestimmen | ||
Zwischen tschechischer Avantgarde und französischem Surrealismus ist Leben und Werk der hierzulande kaum bekannten Malerin Toyen (1902-1980) anzusiedeln.
1927 proklamiert sie zusammen mit Jindrich Styrsky den Artifizialismus, eine Verschmelzung von Poesie und Malerei. 1934 gehört sie zu den Gründungsmitgliedern der Prager Surrealisten. Nach jahrelangem Publikationsverbot während der Okkupation siedelte sie 1947 nach Paris über.
Mit einem ausführlichen Essay von Rita Bischof und Texten von Andre Breton, Jindrich Heisler, Vitezslav Nezval, Benjamin Peret, Frantisek Smejkal, Philippe Soupault, Jindrich Styrsky und Karel Teige. PressestimmenDer unprätentiös aufgemachte, gut bebilderte und informative Band enthält außer einem längeren Essay der Herausgeberin eine Reihe von Texten über die Künstlerin, etwa von André Beton, Benjamin Péret, Philippe Soupault, Karel Teige. Mit Recht beschränkt sich die Autorin nicht auf die Anfang der dreißiger Jahre einsetzende surrealistische Phase, in der Toyen die Risse in der Wirklichkeit in Bildanalogien ausdrückt, indem sie Illusionismen und zugleich deren Brüche vorführt; dem Verismus des Unwahrscheinlichem wird hier entschieden eine neue Komponente der Befragung von Realität und zugleich der Befragung des Bildes hinzugefügt. Besonderen Wert legt Rita Bischof auf die Phase der lyrischen Abstraktion in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre. Aus unabhängiger Position wird da eine weit auf die vierziger und fünfziger Jahre vorausweisende Möglichkeit des nichterzählerischen Bildes erkundet, indem die Formen (statt auf die Realität zu verweisen) sensitive Erinnerungen auslösen. Styrský sprach treffend vom »Spiegel ohne Bild«. In den nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Bildern geht es, so Rita Bischof, vornehmlich um die Darstellung der Frau als des abwesenden Zentrums, als des »unbewegten Bewegers«. Indem die Autorin den spezifischen Eigenschaften der Bildwelt Toyens nachspürt, leistet sie zugleich einen Beitrag zur Erforschung dessen, was weibliche Ästhetik im einzelnen zu bedeuten vermag. Uwe M. Schneede, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Wunderbare Lichter und Töne einer anderen Welt ziehen vorüber, wobei sie sich in der mit Schrecken gesalzenen Luft vermählen«: Die Bilder der aus Prag gebürtigen Surrealistin Marie Cermínová (1902-1980), die der französische Dichter Philippe Soupault bei diesem Loblied vor Augen hatte, sind nun zugänglich in einem sorgfältig editierten, um biographische und kunsttheoretische Erläuterungen nützlich angereicherten Bildband. Die Cermínová, deren Gesicht der surrealistischen Eminenz André Breton »so vornehm wie das auf einer Münze« erschien, wurde unter dem rätselhaften und absichtsvoll geschlechtslos gewählten Pseudonym »Toyen« bekannt. Sie ist wohl eine der eigenwilligsten (in Deutschland noch zu entdeckenden) Gestalten der avantgardistischen Malerei Europas. Der Spiegel |
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