Zur JudenfrageAm Beispiel Ungarns nach 1944
Aus dem Ungarischen von Béla Rásky181 Seiten14,8 x 21,0 cm broschiert ISBN 978-3-8015-0230-0 19,50 € |
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Autor / Pressestimmen | ||
Bibós Essay von 1948 steht unter dem Eindruck der Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg, der allein in Ungarn über eine halbe Million Menschen zum Opfer fielen. Bibó fragt nach den Gründen des moralischen Versagens der ungarischen Gesellschaft, die zum Großteil die Deportationen stillschweigend akzeptierte, während eine Minderheit sie sogar aktiv unterstützte.
Bibó verband seine Untersuchung mit einer historischen Theorie Mitteleuropas und sah in den gescheiterten Revolutionen und gewaltsam abgebrochenen liberalen Bestrebungen den Ursprung jener Deformationen, die diesen Raum so anfällig für den Faschismus und Antisemitismus gemacht haben. Diese Fehlentwicklung zu analysieren und zu ihrer Korrektur beizutragen war Ziel des Schaffens István Bibós.
Im letzten Abschnitt seines Essays behandelt Bibó die Judenfrage nach 1945 in Ungarn und widerspricht der Auffassung, die Aufhebung des Klassenwiderspruchs werde automatisch das Ende des modernen Antisemitismus bedeuten. Sechzig Jahre nach seinem Entstehen ist Bibós Essay erschreckend aktuell. Pressestimmen... eine sehr gründliche Analyse des ungarischen Komplexes, eine schonungslose Schilderung ohne Beschönigungen, Verschleierungen und falsche Rechtfertigungen. Neue Zürcher Zeitung
Ein nicht nur für Ungarn interessantes, in der Menge einschlägiger Literatur bemerkenswertes, beispielhaftes Dokument der Vergangenheitsbewältigung. ekz – Informationsdienst
Faszinierend wird Bibós Darstellung dieser neuzeitlichen Entwicklung dadurch, dass er sie als einen nicht abbrechenden Prozess wechselseitiger Wahrnehmungen und Definition fasst. Thomas Schmid, Die Zeit |
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