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Hans-Jürgen Krahl

Hans-Jürgen Krahl

Konstitution und Klassenkampf

Hans-Jürgen Krahl wurde am 17. Januar 1943 in Sarstedt (Niedersachsen) geboren. 1963 begann er in Göttingen Philosophie, Germanistik und Geschichte zu studieren; 1965 schrieb er sich an der Universität in Frankfurt ein und besuchte u.a. Vorlesungen von Karl-Heinz Haag und Theodor W. Adorno. Der Ortswechsel war für ihn auch mit einer politischen Wende verbunden: Nachdem er 1961 zu Schulzeiten zunächst noch Mitglied der CDU und Mitbegründer einer Ortsgruppe der Jungen Union war, trat er 1964 dem Sozialistischen Deutschen Stundentenbund (SDS) bei. Bald wurde er in Frankfurt zum Wortführer der »antiautoritären« Gruppierung im SDS. Ab November 1967 war Krahl einer der Herausgeber des SDS-Theorie-Organs »neue kritik«.

Ende der 1960er Jahre wurde er mehrfach angeklagt (und verurteilt), u.a. wegen der Blockade von Springer-Zeitungen (Ostern 1968), wegen Beteiligung am go-in im Schauspielhaus (»Theater-Prozess«, Mai 1968) wegen Rädelsführerschaft bei der Demonstration am 22. September 1968 gegen die Verleihung des Friedenspreises an den Präsidenten der Republik Senegal (»Senghor-Prozess«) und wegen Teilnahme an der Besetzung des Instituts für Sozialforschung (Januar 1969).

Auf einer Fahrt zu einer Paderborner SDS-Gruppe kam Hans-Jürgen Krahl am 13. Februar 1970 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Am 21. März 1970 folgte die offizielle Auflösung des SDS.

Die Initiative »Krahl-Gedächtnis« sicherte 2005 durch eine Spendensammlung die Erhaltung der Grabstelle Krahls in Hannover und 2007 die Errichtung eines Denksteins von Uwe Spiekermann auf dem Grab. In Frankfurt wurde im Jahr 2007 mit dem Aufbau eines Hans-Jürgen Krahl Archivs begonnen.

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