Hier geht es zum

 Antiquariat Neue Kritik

 Stöbern Sie in Tausen-
 den von Büchern.

 

 

 

 

Datenschutz

Ach du bist Daniel

Ach du bist Daniel

 

Aus dem Polnischen von Roswitha Matwin-Buschmann

120 Seiten
gebunden
ISBN 978-3-8015-0360-4
17,– €

 bestellen

Autor / Pressestimmen
 

»Ich habe beschlossen zu überleben. Es ist eine große Anstrengung, so ein Entschluss, und ich möchte sehr bitten, mich nicht zu behindern durch Trauer und Tränen.«

Hanna Krall hat das vorliegende Buch in einem Interview als den Abschluss eines Zyklus von Erzählungen bezeichnet, der die Verflechtung jüdischer, polnischer und deutscher Schicksale im Kontext des Krieges zum Gegenstand hatte. Die äußerst verknappte Erzählweise folgt dem immer fragmentarischer werdenden Gedächtnis der wenigen überlebenden Zeitzeugen. Keine Geschichte kann die zerrissenen Lebenslinien wieder verknüpfen, verschwundene Welten zurückholen. So führt ihr Erzählen zu leeren Stellen, die die Autorin nicht mit Vermutungen ergänzen will und die der Leser aushalten muss.

»Ach du bist Daniel« kann auch wie ein Tagebuch der polnischen Autorin gelesen werden, geschrieben mit größter Zurückhaltung und dadurch umso bewegender.

»Der Wunsch, etwas zutage zu fördern, von dem man abgeschnitten werden konnte, gibt den Geschichten von Hanna Krall die Spannung und die Lebendigkeit, verleiht ihnen aber auch einen Grundton unendlicher Trauer über all das Leben, das nicht hat sein sollen und das wir so gebraucht hätten, um uns nicht beschädigt und beraubt zu fühlen.«
Anna Leszczynska
 

Pressestimmen

Hanna Krall, die Chronistin der Erinnerung an die untergegangene jüdische Welt aus Warschau braucht man heute nicht mehr vorzustellen. Sie hat es mit ihrer unverwechselbaren dokumentarischen Prosa verstanden, dem Rohmaterial der oral history eine neue Form abzutrotzen, die es verknappt, verdichtet, zu einer imaginären poetischen Landkarte verwebt, auf der das Unwiederbringliche vor dem Vergessen bewahrt wird. Heute - nach ungefähr zwei Jahrzehnten unermüdlicher Spurensuche im heimatlichen Polen und in der Diaspora - führt das Graben in der Vergangenheit zunehmend lückenhafte, im Auflösungsprozess befindliche Fundstücke ohne genaue Datenzuordnung zutage. Eine Chronistin des Holocaust musste darauf gefasst sein, eines Tages an diese Grenze zu stoßen. Mit seinen weißen Stellen, seinen kryptischen Verschlüsselungen, seiner Inszenierung des Schweigens und Verschwindens überwiegt die Abschiedsgeste einer letztlich doch magischen Erzählerin, die sich nur notdürftig unter der Tarnkappe der ewigen Reporterin verborgen hält.

Marli Feldvoss, Neue Zürcher Zeitung

 


Das Büchlein umfasst nur 115 Seiten und doch wiegt es schwer durch das, was nicht drinsteht. Abgesehen von der Spannung, die beim Lesen und Mitdenken entsteht, erfasst den Leser eine tiefe Traurigkeit, über das was nicht sein konnte und das was übrigblieb. Hanna Krall bleibt immer gleich gut. Meisterlich geschrieben und sehr zu empfehlen.

M.M., Illustrierte Neue Welt, Wien

Allerdings kann man die knappe Prosa nun wirklich nicht mehr als Geschichten bezeichnen, schon gar nicht als Reportagen: Es sind minimalistische Texte, die eher die Aufgabe haben, Leerstellen sichtbar zu machen, als sie zu füllen […] Mit höchst unterschiedlichen Fragmenten […] wird in umgekehrter Chronologie Steinchen für Steinchen in ein unbekanntes Mosaik gefügt, das man niemals ganz zu sehen bekommen wird.

Katharina Döbler, Die Zeit

 

 

zurück... drucken...