Alles ist LebenFeuilletons und Reportagen 1919-1939
Herausgegeben und mit einer biographischen Skizze versehen von Dorothea Rein304 Seitenmit mehreren Illustrationen gebunden ISBN 978-3-8015-0192-1 25,– € |
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Autor / Pressestimmen | ||
Milena Jesenská (1896-1944) sind Liebesbriefe gewidmet, die zu den schönsten und bedrückendsten Zeugnissen dieses Genres zählen. Die Beziehung zwischen Franz Kafka, dem Verfasser dieser Briefe, und der Adressatin ist von Literaturwissenschaftlern bis ins kleinste Detail seziert worden. Dies war die einzige Beachtung, die Milena Jesenská jahrzehntelang erfuhr. Dabei war sie eine bedeutende Journalistin und öffentliche Person ihrer Zeit und hat Hunderte von Feuilletons, Artikeln und Reportagen geschrieben. Ihr politisches Engagement gegen die deutsche Okkupation brachte sie schließlich 1940 nach Ravensbrück, wo sie ums Leben kam.
In Milena Jesenskás frühen Feuilletons spürt man ihren Sinn für Schönheit und den subtilen Blick für die Vielfalt des Lebens. In ihren späteren Reportagen erweist sie sich als sensible Kommentatorin der herannahenden europäischen Katastrophe. Darüber hinaus erzählen die Texte vom reichen und stürmischen Leben der Autorin im Wien und Prag der Zwischenkriegszeit. PressestimmenMilena Jesenská – Kafkas Freundin! Doch wer nur die kennt, weiß nichts von ihr. Eine Reporterin war sie, eine bezaubernde Feuilletonistin, dieser jetzt wieder aufgelegte Band zeigt es. Ob sie über Georg Kaiser schreibt oder Charlie Chaplin, über das »Umziehen« oder »Prager Hinterhöfe im Frühling«: Immer ist da eine ganz eigene Stimme, ein sanft-heller Blick auf Menschen und Dinge. Eine Solistin aus dem großen Journalisten-Chor dieses legendären Pressezeitalters, das im Naziwahn unterging - wie Milena Jesenská selbst: 1944 wurde sie, 48 Jahre alt, im KZ Ravensbrück ermordet. Benedikt Erenz, DIE ZEIT vom 4. Dezember 2008
In ihren Artikeln offenbart sich Milena Jesenská als unerschrockene Journalistin und feine Schriftstellerin, als eine Figur ersten Ranges im politischen und kulturellen Leben der tschechoslowakischen Republik, eine unerbittliche Zeugin, die unermüdlich die kriechende, langsam heranschleichende Katastrophe voraussagte. Claudio Magris
Die Herausgeberin gibt uns so zum ersten Male wirklich Gelegenheit, Milena Jesenská als Intellektuelle im Kontext ihrer Epoche und als selbstdenkende Frau enormer Widersprüchlichkeit zu begreifen, immer gedrängt von ihrem Trieb nach sinnvoller Tätigkeit und nach einem einfachen Glück.
Peter Demetz
Ein Buch, das man seinen Freunden schenken und mit lauter Stimme auf den Straßen rühmen möchte, von dem man wünscht, es in der Metro in den Händen Fremder zu sehen, die einem dadurch nah und vertraut werden, selbst im größten Gedränge. Jorge Semprun |
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