Der Band erscheint zum Anlass des 100. Geburtstags von Emmanuel Levinas und enthält bislang unveröffentlichte Texte des französischen Philosophen und Talmudkommentators sowie Hommagen von Wissenschaftlern aus Frankreich, Israel, Deutschland, aus den Niederlanden und den USA.
Das Thema »Levinas und Deutschland« zieht sich als roter Faden durch den ersten Teil, der Beiträge von Emmanuel Levinas zur Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit enthält. Den Anfang bildet ein rarer Fund, der einzige von Levinas auf litauisch verfasste Text aus dem Jahr 1933 (»Das Geistesverständnis in der französischen und in der deutschen Kultur«). Von Levinas' Gefangenschaft im Stalag Fallingbostel während des Krieges zeugt der Text »Nom d'un chien« aus dem Jahr 1963. Den ersten Teil schließt ein von Levinas selbst ins Deutsche gebrachter Vortrag über Heidegger aus dem Jahr 1988 ab.
Der zweite Teil umfasst eigens für diesen Band geschriebene Beiträge von Annette Aronowicz, Catherine Chalier, Joachim Duyndam, Ephraim Meir, Frank Miething, Detlev Piecha, Marcel Poorthuis und Christoph von Wolzogen.
Inhalt
Einleitung der Herausgeber
Teil 1
Emmanuel Levinas:
Das Geistesverständnis in der französischen und in der deutschen Kultur (1933)
Einige Überlegungen zur Philosophie des Hitlerismus (1934)
»Nom d'un chien« oder das Naturrecht (1963)
»Sterben für«. Zum Begriff der Eigentlichkeit bei Martin Heidegger (1988)
Teil 2
Annette Aronowicz: Feuerschäden«. Levinas' Talmudkommentar über den Krieg
Catherine Chalier: Atheismus und Nüchternheit
Joachim Duyndam: Exzessives Geben. Freigebigkeit bei Levinas und anderen
Ephraim Meir: Lebendiges Judentum. Levinas und der Historismus der »Wissenschaft des Judentums« des 19. Jahrhunderts
Frank Miething: Die Erwählung des Lesers zum Mitautor. Zu Levinas' Lektüre des Talmud
Marcel Poorthuis: »Gott steigt herab«. Levinas über Kenose und Inkarnation
Detlev Piecha: Il y a. Levinas, Apollinaire und der Philosophenkongreß 1937
Christoph von Wolzogen: Ausgesetztheit oder der bleibende Schmerz des Zugangs. Zum Begriff der Verantwortung bei Levinas |