bestellen

Die junge Amerikanerin Hannah hat ihren französischen Ehemann für den Poeten Martin verlassen. Auch Martin muss eine Entscheidung treffen, doch die wird ihm zur Qual. Er liebt Hannah, aber er liebt auch seine Literaturzeitschrift, die er mit finanzieller Unterstützung von Eve, seiner schottischen Tante, herausgibt. Und Eve stellt Bedingungen: entweder Kunst oder Liebe. Martin braucht beides zum Leben - für die Zeit, die ihm noch bleibt, denn er ist schwer lungenkrank.

Das Paar begibt sich auf die Flucht - vor Eve, vor Geldschwierigkeiten, vor Hotelangestellten, die am Bluthusten Martins Zustand erkennen, und schließlich vor dem Kampf gegen Martins Tod. Am Krankenbett kommt es zu einer Versöhnung zwischen den dreien, und der Sterbende wähnt sich als Sieger.

Wie schon »Das Schweigen der Nachtigall« trägt auch dieser Roman stark autobiographische Züge. Hinter Hannah verbirgt sich niemand anders als die Autorin selbst. Und Martin steht für den jungen Schriftsteller Ernest Walsh, den sie 1926 in Südfrankreich kennenlernte und der ein knappes Jahr darauf seinem Lungenleiden erlag. Ihm und ihrer kurzen, leidenschaftlichen Liebe wollte Kay Boyle mit ihrem Roman ein Denkmal setzen.

Pressestimmen

Allein durch diese reiche, klirrende und von Sentimentalität freie Sprache erreicht es Kay Boyle, das alte Lied von Liebe und Tod, Kunst und Natur ganz neu zum Klingen zu bringen.

Eva Demski, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Was »Das Jahr davor« lesenwert macht, das sind die scharf gezeichneten Portraits der sogenannten guten Freunde, die phrasenhaft wohlmeinenden Amerikaner und Engländerinnen in Südfrankreich, die Hannah mit ihren gut gemeinten Ratschlägen einbalsamieren.

Ursula Krechel, Bayrischer Rundfunk