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In diesen Erzählungen hat Kay Boyle ihre Erfahrungen im Europa der dreißiger Jahre eingefangen. Mit sicherem Gespür und psychologischem Verständnis lässt die amerikanische Schriftstellerin ihre Gestalten aufeinandertreffen, um das tief Empfundene, aber nicht Beachtete in Erscheinung treten zu lassen.

Die Frau eines Astronomen begegnet einem Klempner und wird von verwirrenden Gefühlen heimgesucht. Weil sein Verleger in der Zwischenzeit verstorben ist, begeht ein Aristokrat nach Vollendung seines schriftstellerischen Lebenswerks Selbstmord. Nach der Einlieferung einer jungen Frau in eine Irrenanstalt verliert sich eine Gruppe in sexuellen Begierden und findet den gemeinsamen Tod. Zwischen einem Wiener Juden und einem Tiroler Patrioten entsteht trotz sozialer und politischer Gegensätze eine überraschende Nähe.

Die Erzählungen markieren einen Einschnitt in Kay Boyles literarischem Werk. Während ihre frühen Romane von persönlichen Erlebnissen geprägt waren, geraten die Geschichten dieses Bandes zunehmend unter den Einfluss historischer Zeitumstände. Noch wähnt sich der einzelne in Sicherheit, aber die Bedrohung der nahenden europäischen Katastrophe schlägt sich bereits symbolisch in Zerstörung und Tod nieder.

Pressestimmen

Die Spannung und literarische Raffinesse dieser Erzählungen stecken im Schweigen, in den expressiven Bildern und den zerrissenen Dialogen. Eine Technik, die dichte Porträts produziert. Ihr klarer Blick geht unter die Haut.

Susanne Schaber, Die Presse

... sind diese Erzählungen wundersame Miniaturen und Spiegel heute historischer gesellschaftlicher Konflikte.

Handelsblatt

Boyle beweist viel politische und psychologische Weitsicht und das literarische Talent, ihre Beobachtung in einer zeitlos eleganten Sprache festzuhalten.

Susanne Steufmehl, Das Neue Buch