Elisabeth von ÖsterreichMomente aus dem Leben einer Kunstfigur
208 Seiten 19,50 € |
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Autor / Pressestimmen | ||
Am Beispiel der österreichischen Kaiserin Elisabeth (1837-1898) untersucht die Autorin, wie eine der öffentlichen Phantasie ausgesetzte reale Frauenfigur des 19. Jahrhunderts in der schillernden Zone von Mythos und Imagination, Klischee und Traum verschwindet. Auch 100 Jahre nach ihrer Ermordung inspiriert Elisabeth von Österreich die Einbildungskraft der Nachgeborenen.
Juliane Vogel geht es in ihrem Buch um die Geschichte dieser Mythenbildung. In der zeitgenössischen Erinnerungsliteratur, den Statuen und Bildnissen wird Elisabeth von Österreich als Mater dolorosa, Rose von Bayerland, Bürgerin des Herzens oder Priesterin der Natur kolportiert. Die Autorin belegt, wie die »wirkliche« Elisabeth auf der Flucht vor den kaiserlichen Zwängen an der eigenen Mythenbildung beteiligt war: offiziellen Verpflichtungen entweicht sie per Bahn oder Schiff; dem Hofzeremoniell setzt sie ein spektakuläres Gegenzeremoniell entgegen, das aus Fasten, Wandern, Turnen und Frisieren besteht.
So arbeiten Dichter und Bedichtete gemeinsam an einem Schattenspiel »imaginierter Weiblichkeit«. Ein Spiel, das sich jüngst im englischen Königshaus mit ähnlich tragischem Ende wiederholte. PressestimmenElisabeths effektvolle Selbstdarstellung wirkte stilbildend unter den zeitgenössischen Monarchinnen. Für Vogel sind Elisabeths Entfernung von weiblichen und herrscherlichen Pflichten, ihre Kunst des Verschwindens und Sichentziehens, ihre Reisesucht, ein Sinnbild der bröckelnden Macht. Klug und mit viel Spürsinn hat Vogel eine Ikonographie der Jahrhundertwende geschrieben: Geistesgeschichte im besten alten Sinn. Daniela Strigl, Der Standard
Die Wiener Germanistin Juliane Vogel beschreibt in ihrem kenntnisreichen und gut lesbaren Essay nicht den Nachklang der extravaganten Monarchin in den gelben Blättern und bei Romy Schneider. Sie dokumentiert, dass Elisabeth zu eigenen Lebzeiten selbst alles dafür getan hat, nicht als Mensch betrachtet zu werden, sondern als Hetäre auf einem Bild von Gustav Klimt. Sie hungerte und stemmte Hanteln, posierte im Photoatelier und gab das Covergirl auf den zeitgenössischen Illustrierten. Mit einem Wort: Sissi war das Top-Model ihrer Zeit. Jörg W. Gronius, NDR Radio 3
In hochintelligenter und wohlinformierter Weise weist Juliane Vogel auf Motive und Strategien der gesamten Kultur- und Mythen-Geschichte hin, die in Sissi zusammenschießen. Michael Skasa, Bayerischer Rundfunk |
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