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Hannoversche Schriften Band 3 / Detlev Claussen

Hannoversche Schriften Band 3 / Detlev Claussen

Aspekte der Alltagsreligion

 

Hrsg. von Detlev Claussen, Oskar Negt und Michael Werz

187 Seiten
13,5 x 21,0 cm
Englische Broschur
ISBN 978-3-8015-0349-9
18,– €

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Autor / Pressestimmen
 

Im dritten Band der Hannoverschen Schriften beschäftigt sich Detlev Claussen mit unterschiedlichen Aspekten eines gesellschaftlichen Durchschnittsbewusstseins, die er unter dem Begriff der Alltagsreligion zusammenfasst. Darunter versteht der Autor einen konformistischen Privatglauben, der die chaotische Mannigfaltigkeit des Lebens geordnet erscheinen lässt und gegenüber Aufklärung resistent zu sein scheint. »Alltagsreligion« kann flexibler als die relativ starren traditionellen Ideologien auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren.

 

Politisches Handeln muss sich wie jede massenmedial vermittelte Kommunikation auf solche Alltagsgewissheiten und Stimmungen beziehen, wenn Wähler oder Konsumenten mobilisiert werden sollen. Entgegen dem eigenen Anspruch der Ideologiefreiheit reproduziert die Öffentlichkeit Rassismus, Antisemitismus, Ethnorationalismus und Xenophobie, wenn sie diese als Erklärungsgründe für gesellschaftlich zwar unerwünschtes, aber doch verständliches Handeln gelten lässt. Seine ideologiekritischen Argumentationen verdichtet Detlev Claussen zu einer Kritik alltagsreligiöser Artefakte, die als Stichworte wie »nationale Identität«, »Holocaust«, »Wiedervereinigung« und »Globalisierung« in aller Munde sind.

 

Aus dem Inhalt

Vorwort von Dan Diner

Reflexion und Erinnerung. Zur Regeneration der authentischen Kritischen Theorie

Vergangenheit mit Zukunft. Über die Entstehung einer neuen deutschen Ideologie

Viel Lärm um Goldhagen. Vorläufige Bilanz einer desaströsen Debatte

Vom Judenhass zum Antisemitismus

Über Psychoanalyse und Antisemitismus

Rassismus als Rationalisierung von Gewalt

Der kurze Sommer der Theorie

Absencen der Soziologie

Jargon der Einheit

Pressestimmen

»Rassismus«, »Antisemitismus«, »Holocaust«, »nationale Identität«: Es handelt sich dabei um massenmedial aufbereitete und global inszenierte Modeworte, die in aller Munde sind. Der in Hannover lehrende Detlev Claussen bezeichnet sie in seinem neuen Buch als »Aspekte der Alltagsreligion« - einer Art Ersatzreligion, die in einer stets unbestimmter werdenden Welt noch halt bietet. Der Autor wehrt sich gegen die Trivialisierung dieser Phänomene, die das 20. Jahrhundert in tragischer Weise geprägt haben; er polemisiert gegen Konsumenten von »kulturindustriellen Produkten«, die es bloß darauf abgesehen haben, auf unterhaltsame Weise informiert zu werden. Oder eben, wie es im Jargon der Ideologiekritik heisst, an die Claussen explizit anknüpft: Es soll das »falsche Bewußtsein« kritisiert werden, jene äusserst flexible Bewusstseinsform des modernen Menschen, die gegen Aufklärung resistent geworden ist.

René Scheu, Tagesanzeiger

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