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Libertärer Existentialismus

Libertärer Existentialismus

Zur Aktualität der Theorie von Hannah Arendt

 

123 Seiten
14,8 x 21,0 cm
broschiert
ISBN 978-3-8015-0253-9

12,– €

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Autor / Pressestimmen
 

Flores d'Arcais definiert Hannah Arendts politische Theorie als »libertären Existentialismus«. Obgleich Arendt gegen den Marxismus polemisiert, ist ihre Position gegenüber der modernen Gesellschaft nicht weniger kritisch. Die Aushöhlung des Politischen, die Degeneration der Politik zur Profession und die Vermischung von Öffentlichem und Privatem führen ihrer Meinung nach zu einem bedrohlichen Verlust an Individualität.

 

Zentral für die Überlegungen von Flores d'Arcais ist die Idee, dass sich der authentischste Konflikt der modernen westlichen Gesellschaften ganz innerhalb der Werte der liberalen Demokratie abspielt und nicht etwa auf ihre -utopische oder revolutionäre - Überwindung zielt. Damit ist aber keineswegs gesagt, dass dieser Konflikt deshalb weniger radikal wäre. Flores d'Arcais entlarvt den Euphemismus, der in der Formulierung »Transformation« der Demokratie steckt. Dieser verstellt nämlich den Blick für die Reduktion der Politik auf ein Ritual, in dem das Schachern um Positionen Vorrang vor dem Handeln hat.

Pressestimmen

Was d'Arcais herausarbeitet, ist, dass alle Vereinnahmungen Hannah Arendts für eine politische oder theoretische Richtung gleichermaßen danebengreifen. Sie kann weder der naturrechtlichen Tradition zugeordnet werden - trotz der aristotelischen Elemente in ihrem Werk -, noch macht ihre Vorliebe für die Rätebewegung sie zur Apologetin des Spontaneismus. Ihre Wertungen sind keineswegs nicht-normativ. D'Arcais pointiert den Maßstab der Hannah Arendt: »Der Mensch, der den Gesetzen der Natur unterliegt, und der Mensch, der etwas radikal Neues beginnt, das sind die beiden Extreme.« Dahinter steht keine romantische Version eines von allen Notwendigkeiten befreiten Individuums, sondern der Versuch, die Möglichkeiten des einzelnen, seine Freiheit und seinen Einfallsreichtum, in den verschiedenen menschlichen Existenzweisen auszumachen.

Ingeborg Nordmann, Süddeutsche Zeitung

 

Paolo Flores Verdienst besteht darin, zu einer symptomatischen Lektüre anzuhalten, die ich doppelt verstehen möchte: als aktuellen Zugriff auf das Werk der politischen Theoretikerin und zugleich als Einblick in einen Strang der allerjüngsten Arendt-Rezeption. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Politik und nach ihren Bedingungen. Das ist ausgesprochen wichtig, denn gerade hier liegt eine Blindstelle der Debatte um die »demokratische Frage« und die »Zivilgesellschaft«. Immer sitzt die Politik als steinerner Gast am Tisch.

Klaus Naumann, Freitag

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