Meine nächste BrautRoman
Aus dem Amerikanischen von Hannah Harders277 Seitengebunden ISBN 978-3-8015-0314-7 19,50 € |
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Autor / Pressestimmen | ||
Die junge mittellose Amerikanerin Victoria John kommt Ende der zwanziger Jahre nach Paris und erliegt der Faszination des Künstlers Sorrel. In seiner Kolonie scheint sie den gesuchten Ort der Zugehörigkeit gefunden zu haben. Doch bald muss sie Erschütterungen erfahren: Betrug und Missgunst in der Kolonie, Heimweh, Hunger, eine ungewollte Schwangerschaft, die Enthüllung der harten Realität hinter der glänzenden Fassade. PressestimmenIhr zugleich teilnehmender und distanzierender Blick ist auf die Essenz ihrer Personen aus, zugleich nuanciert sie deren augenfällige Besonderheiten, verknüpft ihre Schicksale mit beträchtlichem erzählerischem Geschick und gibt ihnen - über das Zeittypische weit hinaus - eine auch heute noch glaubhafte eigene Existenz. Kyra Stromberg, Süddeutsche Zeitung
Es gelingt Kay Boyle in diesem Buch, ein melancholisches, seltsam menschenleeres Paris zu evozieren, in dem Kälte und Bruchfälligkeit die Existenz beherrschen und unvermittelt auf Ausläufer eines Überflusses treffen, der seiner selbst nicht froh wird. Antony versucht sein müßiggängerisches Wesen abzuschütteln, er wirbt halbherzig um Victorias Liebe und beklagt das Immaterielle des eigenen Charakters. »Meine nächste Braut« markiert atmosphärisch die Zäsur zwischen einer alteuropäischen, auf Herkommen und Sitte gegründeten Lebensweise und einer neuen, wurzellosen Lebensform, die ihr Selbstbewußtsein noch sucht. Der zeitlich Anfang der dreißiger Jahre angesiedelte Roman verzichtet auf eine dominierende Handlung und konzentriert sich ganz auf die skurrilen Symptome einer Generation der Heimatlosen und Verwirrten. Boyles Stil spiegelt die Ortlosigkeit der Figuren, die Erzählung hat keinen festen Standpunkt, probiert Handlungen aus und läßt widersprüchliche Urteile in fast schon schizophrener Weise nebeneinander gelten. Tatsächlich erfaßt der Roman blitzlichtartig die weltanschauliche Krise zwischen den Kriegen, führt auf individueller Ebene vor, wie Lethargie und Extremismus miteinander wechseln, und vergißt in Sorrel auch die trügerische Führerfigur nicht, deren Charisma vor allem darin besteht, daß ihr Narzißmus dem Chaos unerschüttert standhält Ingeborg Harms, taz
Kay Boyle erzählt präzise und manchmal wieder geheimnisvoll wolkig von der Desillusionierung und dem gleichzeitigen Erwachsenwerden einer jungen Frau, ohne dabei je in den »Wege zum eigenen Ich«-Jargon zu verfallen. Sacha Verna, Metropol |
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