Die Misere der osteuropäischen Kleinstaaterei
Aus dem Ungarischen von Béla Rásky134 Seiten, 148 Abbildungenbroschiert ISBN 978-3-8015-0254-6 14,– € |
||
Autor / Pressestimmen | ||
Mit der demokratischen Wende von 1989 ist die Geschichte nach Osteuropa zurückgekehrt. Die politischen Kulturen der neuen Demokratien scheinen nahtlos an die alten Traditionen anzuschließen, alte Animositäten, alte Nationalismen und alte Intoleranz prägen das Bild der neuen politischen Landschaft.
Der ungarische Historiker und Politologe István Bibó (1911-1979) analysierte bereits Mitte der vierziger Jahre die nationalen Illusionen, Romantizismen und politischen Mentalitätsprägungen der ostmitteleuropäischen Länder Tschechoslowakei, Polen und Ungarn.
Nationale Kurzsichtigkeit und nationalistische Feindseligkeit kennzeichneten alle osteuropäischen Kleinstaaten und bewirkten so letztlich ihre politische »Misere«. Ungarn, Tschechen, Polen, Serben, Kroaten und Slowaken hassten einander, angetrieben von den Großmächten, die ihre Machtinteressen zu sichern suchten. Die nationalen Enttäuschungen im Gefolge der territorialen Veränderungen nach den Pariser Vorortverträgen waren ein günstiger Nährboden für Hitlers Expansionspolitik gewesen. In dieser Region - so Bibó 1946 - gab es keine Nation, die eine Außenpolitik hätte führen können, die sich über die eigenen territorialen Ansprüche hinwegzusetzen vermochte. Die historischen Wurzeln dieses politischen Elends aufzudecken, war das erklärte Ziel von István Bibó. PressestimmenBibó schreibt aus politischer Überzeugung; vieles von seinen Positionen lag im Jahre 1946 und liegt erst recht heute fern der politischen Wirklichkeit. Anderes widerum ist angesichts der Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien und in der früheren Sowjetunion - für beide kommunistischen Vielvölkerstaaten findet er ausgesprochen positive Worte - von hoher Aktualität. Rüdiger Kipke, Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung
Bibó deckt in seinem Buch die historischen Wurzeln der »politischen Misere« - also der »Kleinstaaterei«, wie er schreibt - auf. Ein lesenswertes Buch - auch und weil es dem gegenwärtigen Zeitgeist widerspricht. Miodrag Soric, Deutsche Welle
Bibós Buch ist ein Meisterstück historischer und existentieller politischer Analyse, die auch unsere gesellschaftliche Situation erhellen kann. Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung |
zurück... | drucken... |